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Ausbildung zum Hörakustiker / zur Hörakustikerin

Du bist an Technik interessiert und gleichzeitig offen im Umgang mit Menschen? Wenn du auch noch einen gewissen Hang zum Perfektionismus mitbringst, kann eine Ausbildung zum Hörakustiker beziehungsweise zur Hörakustikerin etwas für dich sein. Dich erwartet eine ebenso abwechslungsreiche wie spannende Ausbildung zu einem Beruf mit ausgezeichneten Zukunftsaussichten und Weiterentwicklungsmöglichkeiten.

Was machen Hörakustiker?

Deine Aufgabe als Hörakustiker wird es sein, Kunden zu beraten, wenn sie Anhaltspunkte dafür haben, dass sie nicht mehr so gut hören, oder einfach nur ihr Gehör checken lassen wollen. Zu deinen Kunden gehören ebenfalls Menschen, die bereits ein Hörgerät tragen, das eventuell angepasst werden muss, sowie Kunden, die sich über einen Gehörschutz beispielsweise für Musiker oder zur Dämpfung von Maschinenlärm informieren wollen.

Zum Alltag von Hörakustikern gehört es überdies Hör- und Sprachhörtests durchzuführen. Dabei deckst du über die Einspielung von Tönen in verschiedenen Höhen und Tiefen auf, ab welchen Frequenzen der Wahrnehmungsbereich des Kunden an seine Grenzen stößt. Eine speziell entwickelte Software analysiert die Ergebnisse dieser audiometrischen Tests, sodass du deine Beratung darauf aufbauen kannst.

Ebenfalls Software-gestützt passt du Hörgeräte an das Gehör ihrer Träger an. Das ist nicht nur bei der Erstabstimmung erforderlich. Auch für Kunden, die ihr Hörsystemen schon länger nutzen, ist es wichtig, dass du regelmäßig ihr Hörvermögen überprüfst, um ihr Hörgerät entsprechend zu justieren. Für sie bist du auch da, wenn einmal etwas nicht mehr optimal funktioniert oder es Zeit für eine Wartung des Hörgerätes ist.

Ein weiteres großes Tätigkeitsfeld von Hörakustikern besteht in der Anfertigung von Formpasstücken oder Otoplastiken. Jedes Hörsystem besteht nämlich aus dem Gerät selber, das die Technik enthält, sowie einem Ohrstück oder einer Otoplastik, die für jeden Kunden maßgefertigt wird. Dafür nimmst Du einen Ohrabdruck aus Soft-Material, den du aushärten lässt. Aus diesem Abdruck entsteht im Labor ein individuelles Passstück für den Kunden.

Welche Arbeitsbedingungen erwarten dich?

Als Hörakustiker arbeitest du in der Regel in einem Fachgeschäft. Das heißt, du wirst dort geregelte Arbeitszeiten entsprechend der Öffnungszeiten des Geschäfts vorfinden. Möglich ist natürlich, dass dies auch samstags der Fall sein kann (bitte rausnehmen). Insgesamt wird deine Arbeitszeit aber in der Woche 37- oder 40- Stunden regulär nicht überschreiten.

Da du zumindest einen erheblichen Teil deiner Arbeitszeit im Kundenverkehr tätig sein wirst, kommt es natürlich auch auf dein äußeres Erscheinungsbild an. Doch keine Sorge: Im Hörland wird ein Großteil der Kleidung zur Verfügung gestellt. In der Werkstatt allerdings ist eine Schutzausrüstung (Schutzbrille etc.) angesagt. Worauf bei ihr zu achten ist, lernst du während der Ausbildung.

So ist die Ausbildung zum Hörakustiker aufgebaut:
Die Ausbildung zum Hörakustiker / zur Hörakustikerin ist auf drei Jahre angelegt. Sie findet analog zum dualen System teilweise im Betrieb und teilweise in der Berufsschule statt. Der Unterrichts-Teil ist aufgrund der geringen Dichte an Berufsschulen für Hörakustiker (Lübeck) meist in Blöcken organisiert. Nach dem zweiten Ausbildungsjahr steht eine Zwischenprüfung an. Die abschließende Gesellenprüfung folgt dann dem dritten Ausbildungsjahr.



Der betriebliche Teil der Ausbildung

Die Ausbildung im Betrieb beginnt damit, dass du mit den Grundlagen des Beratungsgesprächs vertraut gemacht wirst. Du lernst Fragetechniken, die es dir ermöglichen, das Anliegen des Kunden einzugrenzen, sowie Vorgehensweise, die in der jeweiligen Situation am sinnvollsten sind. Des Weiteren wirst du an die Durchführung und Auswertung von Hörtests und Sprachhörtests herangeführt. Dazu kommt die Versorgung mit Hörsystemen. Dies umfasst nicht nur die Anfertigung von Otoplastiken, sondern auch der Umgang mit spezifischen Software-Programmen sowie die Wartung von Hörgeräten und die Behebung von Funktionsstörungen. Nach anderthalb Jahren hast du nahezu sämtliche Bereiche, die zum Beruf Hörakustiker dazu gehören, kennengelernt. Im zweiten Teil der betrieblichen Ausbildung geht es nun darum, Kenntnisse zu vertiefen und in Spezialgebiete einen Blick zu werfen.

Der schulische Teil der Ausbildung

Der schulische Teil der Ausbildung ist unterstützend sowie ergänzend zur Ausbildung im Betrieb aufgebaut. Das heißt, auch hier geht es anfangs um den Themenkreis Beratung und Verkauf. Häufig stehen dabei Methoden wie das Rollenspiel im Mittelpunkt. Zudem geht die Berufsschule auf Themen wie die 3-D-Darstellung des Ohrs am Bildschirm sowie Aspekte der Wartung und Instandhaltung von Hörgeräten ein. Im zweiten Ausbildungsjahr steht dann das umfangreiche Thema Hörtests auf dem Lehrplan. Außerdem werden handwerkliche Fertigkeiten bei der Herstellung von Otoplastiken geschult. Im dritten Ausbildungsjahr schließlich tauchst du tiefer in die medizinischen Aspekte deines Berufs ein. Dazu gehören Krankheitsbilder, welche das Gehör betreffen, Behandlungsmöglichkeiten und Messverfahren. Ferner erhältst du im handwerklichen Bereich den letzten Schliff.

Lust in den Beruf Hörakustiker reinzuschnuppern?
Falls dein Interesse am Beruf Hörakustiker geweckt ist, übersende uns doch einfach eine Bewerbung per Mail an m.hilscher@hoerland.de

Wir freuen uns auf Dich!