Brauche ich ein Hörgerät?
Schätzungen zufolge leiden in Deutschland bis zu 16 % der Erwachsenen an einer Hörminderung. Fall sie nicht angeboren ist, kommen als Ursache unter anderem ein Hörsturz, eine Entzündung, ein Explosions- beziehungsweise Knalltrauma oder auch ein Tinnitus infrage. Beeinträchtigungen auf anatomischer Ebene können ebenfalls unser Hörvermögen vermindern. Es sind nämlich nicht nur die Schallwellen in der Luft, welche auf unser Innenohr treffen. Auch die Schädelknochen werden durch sie auf unmerkliche Weise in Schwingung versetzt. Beispielsweise bei einer Schallleitungs-Schwerhörigkeit kommt es dabei jedoch zu Störungen.
Häufigste Hörbeeinträchtigung: Altersschwerhörigkeit
Am weitaus häufigsten jedoch kommt eine sensorineurale Schwerhörigkeit vor. Sie ist auch als Altersschwerhörigkeit beziehungsweise Presbyakusis bekannt. Bei ihr dauert es im Durchschnitt rund 7 Jahre, bis sich Betroffene für ein Hörgerät entscheiden. Das liegt vor allem daran, dass die altersbedingten Hörbeeinträchtigungen meist schleichend voranschreiten. Zunächst werden sie kaum wahrgenommen und dann tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Wichtig: Die Wahrscheinlichkeit für eine Altersschwerhörigkeit steigt zwar ab dem 50. Lebensjahr. Sie kann aber auch schon früher auftreten.
Was passiert bei einer Altersschwerhörigkeit?
Der Schall gelangt im Falle einer Altersschwerhörigkeit zwar über den Gehörgang sowie über Knochen-Schwingungen bis ins Innenohr. Von hier jedoch kommt es zunehmend zu Defiziten bei der Weiterleitung ins Gehirn über den Hörnerv. Eine häufige Ursache dafür sind Veränderungen der Haarsinneszellen. Aufgrund der akustischen Einwirkung von Außen verkleben die feinen Härchen dort mit den Jahren. Dieser Prozess beginnt am Cochlear, dem Eingang der Hörschnecke. Dort werden hochfrequente Töne registriert. Folge ist, dass hohe Töne vom Blätterrauschen bis zum Vogelgezwitscher zuerst verblassen. Später werden dann im Gespräch hochfrequente Konsonanten wie f, k, p, s und t, aber auch die Bi- beziehungsweise Trigraphen ch und sch schwerer verständlich.
Wie stelle ich einen langsam fortschreitenden Hörverlust fest?
Dies hat anfangs nur geringe Auswirkungen. Mal wird ein Wort nicht verstanden und dann erscheint es Betroffenen so, als würden Gesprächspartner undeutlich oder sehr leise sprechen. Sie müssen sich also immer mehr konzentrieren, um dem Gespräch folgen zu können.
Anzeichen für eine Hörbeeinträchtigungen können folgende Merkmale sein:
Müssen Sie andere häufiger bitten, einzelne Wörter zu wiederholen oder lauter zu sprechen?
Haben Sie bei einem erhöhten Geräuschpegel in der Umgebung oder gleichzeitig stattfindenen Unterhaltungen an Nachbartischen erhebliche Schwierigkeiten, einem Gespräch zu folgen?
Machen Sie Kollegen, Freunde oder Familienangehörige darauf aufmerksam, dass Sie Ihr Telefon, den Fernseher oder andere Geräuschquellen sehr laut gestellt haben?
Fällt Ihnen auf, dass Sie das Klingeln des Handys unterwegs häufig nicht hören, vor allem, wenn Nebengeräusche beispielsweise im Straßenverkehr vorhanden sind?
Haben Sie selber den Eindruck, dass Ihre Hörfähigkeit nachlässt?
Bei Verdacht auf Hörbeeinträchtigung schnell handeln
Falls Sie eine oder mehrere dieser Fragen bejahen können, sollten Sie mit einem HNO-Arzt oder einem Hörgeräteakustiker in Kontakt treten. Damit sollten Sie nicht zu lange warten, da die möglicherweise bestehende Hörminderung Auswirkungen auf das Gehirn hat. Die Töne, die bei ihm nicht mehr ankommen, verschwinden nämlich zunehmend aus der Erinnerung. Je später Sie sich also im Falle einer Schwerhörigkeit für ein Hörgerät entscheiden, desto ungewohnter wird es, diese Töne erneut hören zu können.
Mit IdO- oder HdO-Hörgeräten Lebensqualität zurückgewinnen
Aus diesem Grund passiert es häufig, dass Hörgeräte anfangs als unangenehm wahrgenommen werden, obgleich sie präzise an die vorhandene Hörbeeinträchtigung angepasst sind. Nach einer Weile allerdings hat sich das Gehirn darauf eingestellt, wieder alle Klänge wahrzunehmen und Sie dürfen die zurückgewonnene Lebensqualität genießen. Sie können Gesprächen wieder problemlos folgen, sich am Vogelgezwitscher erfreuen, den Fernseher so leise stellen, dass die Nachbarn nicht gestört werden, und bei Verhandlungen ganz vorne mit dabei sein. Im-Ohr- oder IdO-Hörgeräte haben dabei den Vorteil, dass sie für andere praktisch unsichtbar im Gehörgang verschwinden. Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO-Hörgeräte) dagegen können selbst bei einer starken Schwerhörigkeit das Hörvermögen entscheidend verbessern.
Vereinbaren Sie einen Termin
Um erste Anhaltspunkte über Ihr Hörvermögen zu erhalten, laden wir Sie daher zu unserem schnellen Online Hörtest ein. Wenn Sie es aber genau wissen wollen, vereinbaren Sie am besten gleich einen persönlichen Beratungstermin in einer unserer Hörland-Filialen in Hof, Münchberg, Rehau, Marktredwitz oder Waldsassen.