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Hörverlust bei Kindern – immer mehr betroffen

Oft denkt man beim Thema Schwerhörigkeit unwillkürlich an ältere Personen. Dabei sind auch Kinder und Jugendliche von Hörverlust betroffen. Das Alarmierende in diesem Zusammenhang ist: Immer mehr Menschen leiden an einer Schädigung ihres Gehörs, bevor sie volljährig werden. Experten sind sich sicher, dass das im Wesentlichen an der zunehmenden Lärmbelastung liegt, der sie ausgesetzt sind. Aktuell wird bei etwa 5 von 1.000 Kindern oder Jugendlichen ab 3 Jahren eine Schwerhörigkeit festgestellt. Die Dunkelziffer könnte weit höher liegen. Aber auch schon bei Neugeborenen kann ein Hörverlust vorliegen. Gegenwärtig ist das bei bis zu 2 von 1.000 Babys der Fall.


Beeinträchtigungen des Hörvermögens sind heutzutage besser diagnostizierbar

Während die Zahlen auf der einen Seite steigen, kann auf der anderen Seite festgestellt werden, dass sich die Versorgung von kindlichen Hörbeeinträchtigungen mittlerweile erheblich verbessert hat. So gab es in der Vergangenheit keine obligatorischen, frühkindlichen Hörtests. Eine Schwerhörigkeit wurde meist erst dadurch offensichtlich, dass sich der Spracherwerb erheblich verzögerte oder gar nicht stattfand. Dann war das Kind jedoch bereits mindestens 2 Jahre alt und hatte schon schwerwiegende Defizite bei seiner Entwicklung erfahren. Außerdem konnte sich der Hörverlust in dieser Zeit verschlimmert haben. Heute wird innerhalb von 3 Tagen nach der Entbindung ein Neugeborenen-Hörscreening durchgeführt. Zeigen sich dabei Auffälligkeiten, wird die Untersuchung in den kommenden Wochen wiederholt und gegebenenfalls ein Spezialist hinzugezogen.


So erkennen Sie, dass sich das Hörvermögen Ihres Babys normal entwickelt

Aber auch, wenn das Neugeborenen-Hörscreening negativ ausgefallen ist, können sich in den ersten Lebenswochen und -monaten Beeinträchtigungen des Hörvermögens ausbilden. Eltern sollten daher das Baby aufmerksam beobachten. Es sollte:

• bei einem plötzlich auftretenden, lauten akustischen Signal erschrecken 
• etwas später Aufmerksamkeit, auch bei leiseren Geräuschen, beispielsweise von einer Babyrassel zeigen und dabei seine Augen in die Richtung der Geräuschquelle bewegen
• reagieren, wenn es angesprochen wird
• das typische "Baby-Brabbeln" von sich geben

Ab etwa dem 3. Monat sollten sich dann mit zunehmender Mobilität auch Kopf und Oberkörper dem Ursprung eines Geräusches zuwenden. In dieser Zeit beginnen Babys überdies beim Lachen Laute von sich zu geben und benötigen nicht unbedingt mehr den Blickkontakt, um eine Stimme auf sich wirken zu lassen. Im weiteren Verlauf der frühkindlichen Entwicklung zeigt sich eine intakte Hörwahrnehmung durch immer differenziertere Reaktionen auf Geräusche sowie die zunehmende Ausformung eigner Lautäußerungen in Richtung "Sprache".


Das können Warnsignale bei Kindern sein

Bei Kindern können sich Anzeichen für eine Schwerhörigkeit dadurch zeigen, dass sie:

• nicht reagieren, wenn man sie ruft oder ohne Augenkontakt anspricht 
• beim Zuhören hochkonzentriert sind und möglicherweise den Gesprächsinhalt von den Lippen ablesen
• ein Ohr in die Richtung wenden, aus der sie ein Geräusch wahrnehmen
• häufig nachfragen, was gesagt wurde
• den Lautstärkeregler am Fernseher auffällig hoch stellen
• unpassend laut sprechen
• bei ihren Schulleistungen zurückbleiben


Pädakustiker - auf Kinder und Jugendliche spezialisierte Hörakustiker

Falls Sie Anhaltspunkte entdecken, die darauf hinweisen, dass das Hörvermögen Ihres Babys oder Kindes Defizite aufweist, sollten Sie einen Kinderarzt oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Liegen keine Beeinträchtigungen vor, die mit Medikamenten oder einem operativen Eingriff behandelt werden müssen, kann in der Folge auch ein Pädakustiker Ansprechpartner sein.

Pädakustiker sind Hörakustiker, die eine Zusatzausbildung absolviert haben, welche sich speziell an den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen orientiert. Die Voraussetzungen für diese Zusatzausbildung hoch: Die Hörakustiker müssen mindestens 3 Jahre Berufserfahrung oder einen Meistertitel mitbringen, wenn sie daran teilnehmen wollen. Insbesondere die Arbeit mit Säuglingen und Kindern erfordert ein hohes Maß an Erfahrung sowie Einfühlungsvermögen. Dazu gehört natürlich auch eine kindgerechte Herangehensweise. Vieles wird spielerisch vermittelt. Außerdem müssen Pädakustiker in der Lage sein, die Reaktionen von Babys und Kindern richtig einzuordnen.



HÖRLAND KIDS – Ihr Pädakustiker

Bei HÖRLAND nimmt die Pädakustik einen hohen Stellenwert ein. Hier stehen Ihnen und Ihren Kindern nicht nur qualifizierte Pädakustiker zur Verfügung. Mit HÖRLAND KIDS haben wir in unseren Filialen darüber hinaus einen eigenen pädakustischen Schwerpunkt eingerichtet. Hier geht es auch darum, Berührungsängste und Akzeptanzprobleme abzubauen, wenn ein Hörsystem erforderlich ist. Dafür tun auch die Hersteller so einiges. Sie haben nicht nur speziell an die Erfordernisse bei Heranwachsenden angepasste Hörgeräte im Programm, sondern unterstützen sie oft auch durch ein cooles Beiprogramm. Das können trendige Accessoires und Hörgeräte-Schmuck sein oder auch Geschichten und Comics zum Thema.  Jetzt Termin vereinbaren!