Unglaublich aber wahr – Faszination Hören
Unser Hörorgan ist schon ein Faszinosum. So kann ein gesundes menschliches Gehör sehr tiefe Töne ab 16 Hz ebenso wahrnehmen wie äußerst schrille Geräusche bis zu etwa 21.000 Hz. Das ist zwar nichts gegen die Hörfähigkeit von Fledermäusen, deren Ohren im Ultraschallbereich Signalen im Frequenzbereich von bis zu über 200.000 Hz lauschen können. Aber wir brauchen uns ja auch nicht durch eine natürliche Echo-Lokalisierung im Alltag zu orientieren.
Frauen haben das bessere Gehör
Unter uns Menschen sind übrigens in Bezug auf das Gehör Frauen im Vorteil. Ihre Hörfähigkeit ist in der Region um 1.000 Hz, die für die sprachliche Kommunikation besonders wichtig ist, in der Regel besser ausgebildet als die von Männern. Dazu kommt, dass der altersbedingte Hörverlust bei Frauen später eintritt und langsamer fortschreitet als bei Männern. Studien belegen, dass Männer schon mit durchschnittlich 55 Jahren so schlecht hören wie Frauen mit 70. Vermutungen gehen dahin, dass das weibliche Hormon Östrogen eine Schutzfunktion auf die Hörfähigkeit ausübt. Möglich aber auch ist, dass Männer häufiger schädlichen Geräuschemissionen ausgesetzt sind.
Nachlassendes Hörempfinden wird nicht in erste Linie leiser, sondern verändert sich. Dass mit den Jahren das Hörvermögen abnimmt, gehört zum Alterungsprozess. Von Betroffenen wird das aber gar nicht in dem Sinne als Hörverlust wahrgenommen, dass die Lautstärke der Umgebungsgeräusche abnimmt. Es vollzieht sich vielmehr eine Veränderung des Hörerlebens. Das Nachlassen der Hörfähigkeit bezieht sich nämlich auf die Wahrnehmungsfähigkeit bestimmter Frequenzen. Die hohen Bereiche gehen zuerst verloren. Im subjektiven Hörempfinden macht sich das oft durch einen immer dumpfer werdenden Klang des Gehörten bemerkbar. Auch Gesprochenes wirkt bei einem verminderten Hörvermögen nicht unbedingt leiser, sondern eher genuschelt, da bestimmte Töne, aus denen beispielsweise die Zischlaute gebildet werden, nicht mehr klar ankommen. Spätestens dann, wenn Sie feststellen, dass sich Ihr Höreindruck verändert, sollten Sie also eine unserer Filialen von HÖRLAND aufsuchen, um Ihre Hörfähigkeit überprüfen zu lassen.
Werden unsere Ohren wirklich zeitlebens größer?
Während jedoch das Hörvermögen im Alter abnimmt, wachsen unsere Ohren unaufhörlich und scheinen insbesondere in fortgeschrittenen Jahren immer größer zu werden. Oder ist das nur scheinbar so? Nein, es stimmt tatsächlich, dass unsere Ohrmuschel zeitlebens an Länge und Breite gewinnt. Warum das so ist, kann die Wissenschaft bisher aber nicht eindeutig erklären. Für Viele plausibel ist, dass die Haut mit zunehmendem Alter an Spannkraft verliert und dadurch schlaffer, sowie weicher wird. Es könnte aber auch sein, dass das Größerwerden der Ohrmuschel ein evolutionsbiologischer Vorteil ist, der einen gewissen Ausgleich zu einem altersbedingt schlechter werdenden Gehör schafft.
Antike Schallstrahlenfänger und erste Hörgeräte nach dem Prinzip eines Telefons
Der Kampf gegen den Hörverlust hat eine sehr lange Tradition. Trichterförmige Apparaturen, die zum Einfangen von Schallwellen ins Ohr gesteckt wurden, gab es wohl schon in der Antike. Erwähnungen gibt es unter anderem von dem römischen Arzt Archigenes aus dem 2. Jahrhundert. Die wissenschaftliche Beschreibung dieser Schallstrahlenfänger oder Hörrohre fand aber erst im 17. Jahrhundert statt. Eine Verstärkung der akustischen Signale um etwa 30 Dezibel konnten sie erreichen. Das erste elektrische Hörgerät stammt aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert und nahm sich die Funktionsweise des Telefons zum Vorbild.
Kann ich mein Hörgerät beim Schwimmen tragen?
Heute sind Hörsysteme kleine Hightech-Wunder, die unauffällig bis praktisch unsichtbar getragen werden können. Für einige Dinge allerdings sind Hörgeräte nicht ausgelegt. Handelsübliche Hörsysteme zum Beispiel sollten in einer sehr feuchten Umgebung nicht mit dabei sein. In der Sauna, beim Duschen oder Schwimmen sowie bei kräftigem Regen ist es besser, die Geräte geschützt an einem trockenen Ort aufzubewahren. Für Seeleute, Wassersportler sowie andere Personengruppen, die viel mit dem feuchten Element zu tun haben, gibt es inzwischen allerdings auch spezielle Hörsysteme, die wasserfest sind.
Tragen von Hörsystemen kann Demenzrisiko vermindern
Wie wichtig schließlich Hörgeräte sein können, zeigen unter anderem Studien der britischen Universität Oxford. An einer davon haben über 82.000 Menschen im Alter von 60 Jahren und darüber teilgenommen. Ihr Hörvermögen wurde zu Studienbeginn überprüft. Bei einer Folgeuntersuchung 11 Jahre später stellte sich heraus, dass diejenigen, die bereits am Anfang der Untersuchung Probleme mit dem Hören hatten, nun deutlich häufiger von einer Demenz betroffen waren als die Teilnehmer mit einem einwandfreien Hörvermögen. In Folgeuntersuchungen fand das Forscherteam heraus, dass auch Träger von Hörsystemen seltener an einer Demenz erkranken als Menschen mit unbehandelten Höreinschränkungen. Es ist also sehr wichtig, das eigene Hörvermögen zu beobachten und auf Veränderungen sofort mit einem Besuch in einer unserer HÖRLAND-Filialen zu reagieren. Jetzt Termin vereinbaren!